Die Dänen haben die glücklichsten Kinder, warum?

Manchmal blicken wir etwas neidisch auf sie: Dänemark zählt laut dem aktuellen „World Happiness Report 2019“ der Vereinten Nationen mit zu den glücklichsten Ländern der Welt. Und das schon seit einigen Jahren auf Platz zwei. An der Spitze steht zum zweiten Mal Finnland. Anschließend folgen Norwegen, Island und die Niederlande. Deutschland schaffte leider nur wieder hintere Glücks-Ränge, in diesem Jahr Platz 17.

Glückliche Eltern, glückliche Kinder. Eigentlich ganz einfach. Aber was machen die Dänen in Sachen Erziehung so anders? Was macht ihre Kleinen so viel mehr zufriedener? Ich wage einen Erklärungsversuch mit Hilfe des Buches „Warum dänische Kinder glücklicher und ausgeglichener sind - Die Erziehungsgeheimnisse des glücklichsten Volks der Weltder Autorinnen Jessica J. Alexander und Iben D. Sandahl. Vielleicht kann euch der ein oder andere Tipp inspirieren!

# Glückliche & starke Kinder: Mit den sechs Grundsätzen der dänischen Erziehung (G-L-U_E-C-K)

Gutes Spiel, Lernorientierung, Umdeuten, Empathie, Coolbleiben und Kuscheliges Zusammensein: davon bekommen laut den Autorinnen dänische Kinder mehr als reichlich. Sie erziehen entsprechend der besonderen Bedürfnisse der Kleinen. Weniger Lernverpflichtung, mehr Freude am freien Spiel. Ausreichend Zeit, sich mit sich selbst und der Natur zu beschäftigen, fördert ihr Selbstbewusstsein. Schauen wir uns die einzelnen Prinzipien des G-L-U-E-C-K Erfolgskonzepts einmal näher an.

1. Raum für Gutes Spiel (G)

Nicht nur Mamas Kalender ist voll. Dienstag Schwimmtraining. Mittwoch Musikunterricht. Freitag zum Reiten. Viele Kinder in Deutschland haben kaum noch Zeitfenster zum ungestörten freien Spiel oder für Verabredungen mit ihren Freunden. Schließlich sollen die Talente der Kids gefördert werden. Gerade beim Eintritt ins Schulalter nimmt dieser Freizeitstress häufig extreme Formen an. Dabei belegen Studien, dass ein Mangel an gutem Spiel negative Auswirkungen auf die Vernetzungen im kindlichen Gehirn hat. Denn eigentlich durch das freie spielen können die Kleinen sich ausprobieren, eigne Grenzen entdecken und ihre Talente so richtig entfalten. In Dänemark werden Kinder nicht wie kleine Erwachsene mit zahlreichen Verpflichtungen behandelt. Sie dürfen nach Herzenslust spielen, um ihren alltäglichen (Schul-) Stress zu kompensieren.

2. Flexible Lernorientierung (L)

In Dänemark erziehen Eltern ihre Kinder nicht vorrangig zu aufstrebenden Karrieremenschen. Viel wichtiger ist ihnen, dass die Kids im Leben klarkommen. Dabei sollen sie den für sie besten Weg finden, ihre Lebensziele zu erreichen. Ohne starre Geisteshaltung. Ein wesentlicher Teil der dänischen Erziehung ist aus diesen Gründen das ehrliche, prozessbezogene Lob an die Kinder. Es werden der einzelne Lernerfolg oder das Engagement der Kinder für eine Sache gelobt. Nicht insgesamt ihr Talent oder die besondere Intelligenz. Das führt dazu, dass sie Freunde oder Mitschüler weniger „abwerten“ oder ihnen zwanghaft nacheifern möchten. So können sie leichter Bindungen zu anderen Menschen aufbauen und werden sich ihrer Stärken bewusst.

Die dänische Kindererziehung basiert auf Autonomie, Selbstwertgefühl und Zusammenhalt. Also die Grundlagen für ein glückliches und zufriedenes Leben als Familie!

3. Umdeuten & Optimismus (U)

Dänische Eltern sagen ihren Kindern, was sie können. Nicht was sie noch nicht alles können. Sie interpretieren die Dinge neu und schauen optimistisch auf die guten Seiten. Einfach den Kopf in den Sand stecken? Keine Maßnahme für die Dänen. Ein großes Vorbild für die Kinder, auch in düsteren Zeiten noch das Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

4. Empathie für andere (E)

Mama weint vor Freude bei der Kindergartenvorführung? Dann die eigenen Gefühle vor dem Kind lieber nicht verstecken! Gefühle zulassen und mit dem Kind drüber sprechen. Eltern in Dänemark legen äußerst viel Wert auf Empathie. Das Mitgefühl für andere Mitmenschen ist bei ihnen besonders ausgeprägt. In Gesprächen mit ihren Kindern erfahren sie viel über die Gedankenwelt der Kleinen und bauen so eine von Anfang an eine innige Eltern-Kind-Bindung auf.

5. Einfach Coolbleiben (C)

Gibt es in dänischen Familien auch Machtkämpfe und nervenstrapazierende Wutausbrüche? Sicher! Aber seltener als in Deutschland. In Dänemark setzen die Eltern eher auf einen demokratischen Erziehungsansatz, um das Glück ihrer Kleinen zu fördern. Regeln brauchen sie dafür natürlich auch. Aber sie gelten hier für alle Familienmitglieder und werden nicht von oben herab „diktiert“. Es wird stets respektvoll miteinander umgegangen. Und Regeln werden gemeinsam eingeführt, abgestimmt auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder.

6. Kuscheliges Zusammensein (K)

Kennen wir bereits von dem mittlerweile weit verbreiteten „hygge“ Begriff. Synonym für Geborgenheit, Gemütlichkeit, Freundschaft und Zufriedenheit. Als Familie einfach jeden Tag zusammen sein. Sich gemütlich bei einer warmen Tasse Tee auf die Couch kuscheln und sich über den Tag austauschen. Gemeinsam das Abendessen zu kochen oder einen Kuchen für die Nachbarn zu backen. Das alles ist für glückliche Kinder überhaupt das Wichtigste und vermittelt ihnen von klein auf geliebt zu werden. Gerade heute umso wichtiger für sie, sich in ihrem Zuhause sicher und geborgen zu fühlen. Jeden Tag. 

Wie würdet ihr eure Kindheit beschreiben?

Glücklich oder war sie eher von Ängsten geprägt?

Ich freue mich auf eure Kommentare!

Zauberhafte Grüße, eure TeeFee

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