Rituale: stressfrei Essen am Familientisch

„Bäääh, das mag ich nicht!“ Diese Aussage kommt dir sicher bekannt vor. Als Eltern blickt man sich dann oft hilflos an, ist genervt und gleichzeitig besorgt, dass das Kind nicht ausreichend Nährstoffe und Vitamine zu sich nimmt. Woher kommt auf einmal dieser Wandel? Noch in der Beikost-Zeit war alles so easy. Brav wurde alles Mögliche ausprobiert und gegessen, was Mama und Papa am Kinderhochstuhl servierten. Deutlich schwieriger gestaltet sich die Situation am Familientisch mit Kindern im Alter zwischen 2 und 5 Jahren. Aber: Bloß nicht verzweifeln, du bist damit nicht alleine! Wie ihr wieder mehr Freude und Gelassenheit beim Essen mit euren quirligen Kindern erlebt, erfahrt ihr heute hier bei Feenstaub & Erdbeerrot.

# Warum gemeinsames Essen die Familie stärkt

Laut Statistik zum Thema „gemeinsam Essen“ geben 62 Prozent der Befragten in Deutschland an, nie gemeinsam beim Essen am Tisch zu sitzen. 58 Prozent sagen, dass sie sich täglich bei mindestens einer Mahlzeit am Familientisch versammeln. Bei 41 Prozent der Befragten klappt das wenigstens 3 – 4 Mal pro Woche, meistens am Wochenende. Klar, im Alltag ist es nicht immer leicht, dass alle zur gleichen Zeit am Esstisch zusammenkommen. Dabei ist das gemeinsame Familienessen wichtig, um ein gesundes Essverhalten zu fördern.

Dein Kleinkind verbindet positive oder negative Gefühle mit Essen. Daher sollte am Familientisch in erster Linie gute Stimmung herrschen. Gib deinem Kind die Möglichkeit von seinem Tag oder Erlebnissen zu berichten. Der Esstisch bietet den idealen Rahmen für gute Gespräche mit der ganzen Familie. Gerade kleine Kinder sollten beim Essen nicht von Fernsehen oder Tablet abgelenkt werden. Auch das Kinderzimmer ist zum Essen kein idealer Ort. Als Vorbild solltest natürlich auch du dein Smartphone während der Mahlzeit nicht benutzen. Konzentriere dich lieber auf das gemeinsame Familienessen und die Gespräche mit deinem kleinen Schatz. Wer immerzu nebenbei isst, läuft Gefahr mehr als nötig zu essen und verliert sein natürliches Sättigungsgefühl.

# Regeln für Sicherheit & Ordnung am Esstisch

Die wichtigsten Tischmanieren verstehen auch schon die Allerkleinsten: beim Essen gehören die Füße unter den Tisch, wir essen nicht mit den Händen und reden nicht mit vollem Mund. Kindern geben diese Regeln in ihrem Alltag Sicherheit und Geborgenheit. Ein fester Essplatz am Tisch darf nicht fehlen, leicht zu erkennen an dem Platz-Set und Becher mit Lieblingsmotiv. So weiß dein Kind: Hier gehöre ich dazu und bin Teil unserer Familienbande!

Tischmanieren bilden die Grundlage für ein respektvolles Miteinander, nicht nur in der Familie. Erkläre deinem Kind, dass gutes Benehmen am Esstisch wichtig ist, um anderen nicht den Appetit zu verderben und nur zu Ärger und Stress führt. Ein gemeinsam aufgesagter Tischspruch signalisiert: Jetzt geht’s los! Das realisieren auch schon kleine Geschwister, die an den Sprüchen viel Spaß haben. Weitere unschöne Tischsitten wie den Teller zu überladen, das Besteck abzulecken oder mit den Ellenbogen am Tisch zu sitzen sollten die Kinder bis zum Schulalter abgelegt haben. Auch hier gilt: Du bist das beste Vorbild für Deinen Zwerg und zeigst es ihm von Anfang richtig.

# Das Ziel: Genuss statt Frust beim Essen

Kleinkinder haben von Natur aus ein Gefühl für Hunger und Sättigung. Daher solltet ihr euer Kind nie dazu zwingen aufzuessen oder überhaupt etwas zu essen, wenn es keinen Hunger hat. Auch von dem Belohnen und Bestrafen mit Lebensmitteln solltet ihr absehen, damit das Kind weiterhin seine Hungergefühle richtig einordnen kann.

Und dann: Kaum sitzt das Kind am Tisch hat es keinen Hunger mehr? Was läuft schief? Werft mal einen Blick auf die vielen Zwischenmahlzeiten, Snacks und Knabbereien zwischendurch und ersetzt diese lieber durch regelmäßige „Trinkpausen“ mit Wasser oder ungezuckertem Tee. Schon werden sich die Kids bei der nächsten Mahlzeit wieder mehr aufs Essen konzentrieren und mit gutem Appetit essen. Wenn dein Kind nicht so gerne Obst und Gemüse mag, kann ein Ausflug zum Obstbauern oder Markt die Neugier darauf wecken. Probiere gemeinsam mit deinem Kind verschiedene Obst- und Gemüsesorten und bereitet sie nach eurem Geschmack gemeinsam zu. Ob als Gemüsesticks mit Dipp oder Gemüse-Pommes aus dem Ofen: merkt Dein Kind, dass seine Bedürfnisse ernst genommen werden, geht es eher Kompromisse ein und die Situation am Esstisch entschärft sich.

# Rituale rund um den Familientisch:

  • Deckt stets gemeinsam den Tisch.
  • Größere Geschwister kümmern sich um Tischdeko wie Servietten, Teelichter und Blumen.
  • Führt feste Essenszeiten ein, die für alle Familienmitglieder gelten. Ein geregelter Tagesablauf beruhigt Kinder und gibt ihnen das Gefühl von Geborgenheit.
  • Nutzt die Zeit am Esstisch für Gespräche und den Austausch über Erlebtes.
  • Plant am Esstisch, was ihr Schönes am Wochenende gemeinsam unternehmen wollt.
  • Am Geburtstag darf sich das Geburtstagskind sein (frisch gekochtes) Lieblingsessen wünschen.
  • Am Wochenende können alle bei der Zubereitung der Hauptmahlzeiten kräftig mithelfen.
  • Feiert Jahreszeitenfeste mit saisonalem Obst und Gemüse.
  • Bietet als Nachtisch etwas Süßes und verzichtet dafür den Rest des Tages darauf.
  • Fantasie ist beim Essen mit Kindern ausdrücklich erwünscht: mit lustigen Ausstechformen und kindgerechten Dekorationen kommen selbst Gemüsemuffel wieder den Geschmack.

Fazit:

Was zählt ist das gemeinsame Essen mit der Familie zu genießen und als Eltern auch in dieser Phase entspannt zu bleiben. Damit legt ihr die richtige Basis für ein gesundes Essverhalten Eurer Mäuse!

Quellen: STATISTA | URBIA | FITKID-AKTION | Bildquelle: unsplash.com

Autorin: Iris Staron


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