Kräuterpflanzen haben es in sich
Pyrrolizidinalkaloide (PA) – Was ist das denn genau?
Vielleicht habt ihr gestern auch die Warnung zu PA’s im Rooibostee gelesen. Verunsichert? Unsere Kollegin Franzi hat hierzu einen Erklärungstext geschrieben. Es ist sicherlich etwas lang aber nehmt euch die Zeit, dann habt ihr eine wirklich gute Vorstellung von dem, worüber aktuell und sicherlich auch künftig gesprochen wird. Alles Liebe, Jill von der TeeFee.
Pyrrolizidinalkaloide werden kurz auch „PA‘s“ genannt und sind Stoffe, die in vielen Kräutern und Pflanzen enthalten sind. PA’s sind also ganz natürlich vorkommende Verbindungen, die auch in der Natur ihren Nutzen haben. So können manche Pflanzen mithilfe dieses Stoffes Käfer und Insekten abwehren, die ansonsten die Blätter und die Stängel der Pflanze zerfressen würden. Denn durch die PA’s schmecken den Tieren die Blätter überhaupt nicht mehr, wodurch diese gesund und grün bleiben. Was für eine tolle Erfindung der Natur, dass sich auch Pflanzen vor ihren Feinden schützen können, nicht wahr?
PA’s kommen vor allem in den Pflanzenfamilien der Korbblütler, Raublattgewächse, der Hülsenfrüchtler und in Orchideen vor. Durch den Verzehr von manchen Kräutern, z.B. in Form eines Kräutertees, können PA’s in die menschliche Nahrungskette gelangen. Dies möchte man aber so gut es geht vermeiden, denn in sehr großen Mengen können einige von insgesamt bisher 21 bekannten PA-Arten für den Menschen und auch für Tiere eine Gefährdung darstellen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kümmert sich darum, dass in (Kräuter-)Tees die PA-Menge so gering wie möglich gehalten wird. So wird mithilfe verschiedener Verfahren streng kontrolliert, wie viel PA’s tatsächlich in den Tees vorhanden sind.
Aber ihr solltet wissen: Bisher sind keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen nach häufigem Konsum von Kräutertees bekannt, die auf den PA-Gehalt zurückzuführen sind. Trotzdem gibt das BfR zur Sicherheit einen maximalen Richtwert an, der in den betroffenen Nahrungsmitteln nicht überschritten werden sollte. Eine gesetzliche Regelung über die PA’s gibt es aber derzeit noch nicht. Das BfR versichert, dass Kräutertees in normalen Mengen völlig bedenkenlos getrunken werden können. Und sowieso, den Gehalt von PA’s kann man in Pflanzen nicht zu 100% vermeiden, denn es ist schließlich ein Inhaltsstoff, der in der freien Natur vorkommt. Es gibt übrigens weltweit über 6.000 PA-bildende Pflanzen…eine große Menge!
Dennoch, die TeeFee hält sich mit ihren Bio-Kindertees selbstverständlich an die Regeln des BfR. Zum Selbstschutz haben wir vorerst alle Kräutertees vom Markt genommen und arbeiten an einer verfeinerten Rezeptur.
Wusstet ihr schon…?
Heuschrecken und Schmetterlinge nehmen PA’s sogar gezielt von den Pflanzen auf, damit sie sich vor Fressfeinden schützen können. Gleichzeitig sind sie durch den Geruch des Stoffes interessanter für andere Insekten und können ihre Attraktivität dadurch erhöhen.
Autorin: Jill Erlach